SDG-PROJEKT Nachhaltige Ernährung

Unterstützung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) im Ernährungsbereich


Motivation

Die aktuellen globalen Herausforderungen (wie Klimawandel, Welthunger, ungerechte Ressourcenverteilung, Wasserknappheit, Bodendegradation, Artensterben und ernährungsmitbedingte Krankheiten) erfordern große Anstrengungen
u. a. von Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung, Politik, NGOs und Medien. Für eine von den UN angestrebte gesellschaftliche Transformation in Richtung des Leitbilds „Nachhaltigkeit“ bedarf es weitreichender Kooperationen der beteiligten Akteure und intensivierter Bildungsanstrengungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen (Bildung für nachhaltige Entwicklung, BNE). Unter anderem geht es darum, die Endverbraucher*innen durch eine höhere Wertschätzung zu nachhaltigem Verhalten zu motivieren.

Grundlage für die globalen und nationalen Aktivitäten werden zunehmend die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bzw. die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen von 2015. Zu deren Umsetzung bis 2030 initiierten die UN im Rahmen der „Agenda 2030“ mehrere weltweite Programme. Eines davon fokussiert Nachhaltige Ernährungs-
systeme. Die Abschlussresolution der ersten globalen Konferenz dieses UN-Programms „Sustainable Food Systems“ 2017
in Südafrika (bei der sich Karl von Koerber bezüglich dieser Zusammenhänge weiterbilden und motivieren konnte) betont ausdrücklich die notwendigen verstärkten Kooperationen und Aktionen der unterschiedlichen Stakeholder, unterstützt durch entsprechende politische Rahmenbedingungen.


Zielsetzung

Mit diesem Projekt innerhalb des Tätigkeitsfelds Ernährung sollen unterschiedliche Akteure in Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung, Politik, NGOs und Medien für die Anliegen der SDGs (wenn noch nötig) sensibilisiert und bei deren Umsetzung unterstützt werden. Hierfür empfiehlt sich eine überwiegend pflanzliche Kost, bestehend aus ökologisch, regional, saisonal und fair produzierten Lebensmitteln mit geringem Verarbeitungsgrad. Dadurch lassen sich langfristig die weltweiten Lebens- und Umweltbedingungen verbessern und mehr globale Gerechtigkeit erreichen.

Im Bereich der Ernährungswirtschaft können die Pioniere einer nachhaltigen Entwicklung, wie ökologische Landwirtschaft, Fairer Handel und Naturkost, einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der SDGs und zur angestrebten Transformation der Gesellschaft leisten. Umgekehrt profitieren die genannten Branchen bei ihrer weiteren Entwicklung vom weltweiten Rückenwind der laufenden UN-Programme.

Im Bereich der Ernährungswissenschaft und -bildung können die Ernährungsfachkräfte eine Mitverantwortung für diese Transformationsprozesse in Richtung Nachhaltigkeit übernehmen. Durch Nutzung ihrer Gestaltungsräume unterstützen sie aktiv die SDGs. Ferner können die Aktiven im Bildungsbereich (wie Lehrkräfte, Erzieher*innen und Umweltbildner*innen, besonders in der Bildung für nachhaltige Entwicklung) ihre Potenziale für diese gesellschaftlichen Umwandlungen einbringen. Es sollen Vernetzungen und Synergien zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen entstehen bzw. wachsen.

Die Pioniere innerhalb der verschiedenen Bereiche liefern Beispiele zur Motivation anderer Beteiligter. Letztlich sollen die Informationen und Handlungsoptionen an die Verbraucher*innen verstärkt kommuniziert werden, um sie zu einem nachhaltigen Ernährungsstil und Lebensmitteleinkauf zu motivieren.


Durchführung

Im Rahmen dieses Projekts wurden zunächst die Potenziale verschiedener Ernährungsmaßnahmen zur Unterstützung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung“ systematisch untersucht. Als Maßnahmen dienen die von unserer Arbeitsgruppe über die letzten 40 Jahre mitentwickelten „Grundsätze für eine Nachhaltige Ernährung“:

Grundsätze für eine Nachhaltige Ernährung
(nach v. Koerber 2014, nach v. Koerber, Männle, Leitzmann 2012 – Literatur s. u.)

  1. Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel
  2. Ökologische erzeugte Lebensmittel
  3. Regionale und saisonal Erzeugnisse
  4. Bevorzugung gering verarbeiteter Lebensmittel
  5. Fair gehandelte Lebensmittel
  6. Ressourcenschonendes Haushalten
  7. Genussvolle und bekömmliche Speisen.

Die ersten fünf Grundsätze wurden in die Literaturrecherche dieses Projekts einbezogen, da sie die Auswahl der Verbraucher*innen beim Lebensmitteleinkauf betreffen. Hieraus entstand eine umfangreiche Matrix mit den wichtigsten Argumenten zur Unterstützung der SDGs durch die jeweilige Ernährungsmaßnahme (16 Seiten).

Diese Matrix wurde als ausformulierter Text publiziert (50 Seiten): als Zusatzkapitel in einem Report, der in Kooperation mit einer europaweiten Kampagne der Fa. Eosta bzw. deren Initiative „Nature & More“ in den Niederlanden entstand
(siehe im Folgenden „Projektergebnisse zum kostenlosen Download“).

Im Hintergrund wurden die UN-Programme zu nachhaltigem Konsum und nachhaltiger Produktion als Rückenwind für die Entwicklung der Branchen und der Bildungsaktivitäten einbezogen (v. Koerber 2018).


Projektergebnisse zum kostenlosen Download

Report – Zusatzkapitel:
Potenziale der „Grundsätze für eine Nachhaltige Ernährung“
zur Unterstützung der SDGs

Autor*innen: Koerber Kv, Cartsburg M, Zusatzkapitel S. 50-100.
In: de Schaetzen S: Ökologische Landwirtschaft und die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung – Bio ist Teil der Lösung. Nature & More/Eosta BV, Waddinxveen, Niederlande, 2. Aufl., 100 S., 2020

Zentrale Publikation des zweijährigen Projekts:
systematische Betrachtung von fünf „Grundsätzen für eine Nachhaltige Ernährung“ bezüglich ihrer Potenziale zur Unterstützung der SDGs (einschließlich Angabe der wissenschaftlichen Literatur). Zusätzlich Darstellungen von sieben Bio-Betrieben als Best-Practice-Beispiele zur Motivation anderer Akteure.

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Matrix 1:
Potenziale der „Grundsätze für eine Nachhaltige Ernährung“
zur Unterstützung der SDGs

Autor*innen: Koerber Kv, Bader N, Waldenmaier J, Cartsburg M,
16 S., 2018

Systematische Erfassung der Argumente zur Unterstützung der SDGs, bezogen auf fünf „Grundsätze für eine Nachhaltige Ernährung“. Matrix mit fünf Spalten für die Grundsätze – jeweils für alle 17 SDGs.

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Präsentation des Projekts auf der BIOFACH 2020
Karl von Koerber und Maike Cartsburg, 13. 2. 2020 in Nürnberg
„UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung: Bio, weniger Fleisch und Fairer Handel unverzichtbar! Argumente für Praxis & Bildung“

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Veranstaltung auf der BIOFACH 2020

Podiumsteilnehmer*innen (v. l.): Dr. Ursula Hudson (Vorsitzende Slow Food Deutschland e.V.), Rüdiger Kerschner (Inhaber Eco-Plus Handels und Service GmbH), Thomas Börkey-Biermann (Inhaber Ökoring Handels GmbH), Dr. Karl von Koerber (Leiter der Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung) und Michael Wilde (Direktor Bionext, ehemals Fa. Eosta, NL)

Weiterführende aktuelle Publikationen
unserer Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung

Zeitschriftenartikel
Koerber Kv
UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung Die globale Wirkung unserer Ernährung.
Slow Food Magazin 02, 73-77, 2021
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Zeitschrift Slow Food Magazin

Zeitschriftenartikel
Koerber Kv, Waldenmaier J, Cartsburg M: Ernährung und Leitbild Nachhaltigkeit – Globale Herausforderungen und Lösungsansätze auf nationaler und internationaler Ebene der UN. Ernährungs Umschau 67 (2), 32-41, 2020

Zeitschrift Ernährungs Umschau

 

 

Zeitschriftenartikel
Koerber Kv, Waldenmaier J, Cartsburg M: Nutrition and the guiding principle of sustainability - Global challenges and problem-solving approaches on a national and international, UN level. Ernährungs Umschau international (online) 2/2020 [englische Übersetzung der vorgenannten Publikation]

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Zeitschriftenartikel
Koerber Kv, Cartsburg M: UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung – Der Beitrag der Ernährung. Ernährung im Fokus, Heft 1, 34-41, 2020

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Zeitschrift Ernährung im Fokus

Zeitschriftenartikel
Koerber Kv: Fünf Dimensionen der Nachhaltigen Ernährung und weiterentwickelte Grundsätze – Ein Update. Ernährung im Fokus 14 (09-10), 260-266, 2014

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Zeitschrift Ernährung im Fokus

Buchbeitrag
Koerber Kv: Nachhaltigkeit in der Ernährung: Bezugsrahmen und Programme der Vereinten Nationen, in Europa und Deutschland – UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. S. 68-80.
In: Teitscheid P, Langen N, Speck M, Rohn H (Hrsg.): Nachhaltig außer Haus essen – Von der Idee bis auf den Teller. oekom Verlag, München, 374 S., 2018

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Verlagsseite und Bestellung

Buchbeitrag
Koerber Kv: Nachhaltige Ernährung – globale Gerechtigkeit, Umwelt, Wirtschaft, Gesundheit und Kultur. S. 135-148. In: Benk A (Hrsg.): Globales Lernen – Bildung unter dem Leitbild weltweiter Gerechtigkeit. Matthias Grünewald Verlag, Ostfildern. 230 S., 2019

Verlagsseite und Bestellung

Buch
Koerber Kv, Hohler H: Nachhaltig genießen – Rezeptbuch für unsere Zukunft. TRIAS Verlag, Stuttgart, 158 S., 2012

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Presseservice Thieme Verlagsgruppe
Verlagsseite und Bestellung

Buch
Koerber Kv, Männle T, Leitzmann C: Vollwert-Ernährung – Konzeption einer zeitgemäßen und nachhaltigen Ernährung. Haug Verlag, Stuttgart, 11. Auflage, 420 S., 2012

Inhaltsverzeichnis
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Online-Video-Kurs „Nachhaltigkeit in der Ernährung“
Koerber Kv, Bader N, Waldenmaier J, Haupt S, 18 Lerneinheiten à 30-60 Minuten, Zielgruppen: Multiplikator*innen, andere Berufstätige, Studierende, Promovierende, interessierte Verbraucher*innen. Private Nutzung gegen Spende, Nutzung von Institutionen auf Anfrage.

Link Flyer
Zu den Lerneinheiten

Vollständige Publikationsliste der Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung
(geordnet chronologisch bzw. nach zentralen Publikationen)

Link Publikationen


Durchführende Institutionen

Projektträger
Naturland
Verband für ökologischen Landbau e.V.

Projektleiter
Dr. Karl von Koerber, Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung (AGNE)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Maike Cartsburg, Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung (AGNE)

Unterstützer (alphabetisch)

  • Stiftungen

Bodenhausen Stiftung
Stiftung Familienglück
Zukunftsstiftung Landwirtschaft

  • Verbände

Bioland - Verband für organisch-biologischen Landbau e.V.
Forum Fairer Handel e.V.
Slow Food Deutschland e.V.

  • Firmen

Amplia GmbH, Dr. med. Francoise Wilhelmi de Toledo
Chiemgauer Naturkosthandel GmbH
Eco-Plus Handels und Service GmbH
Eosta BV
Ökoring Handels GmbH
Veganz GmbH

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